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Wiederholtes Mammographie-Screening sichert effektive Früherkennung

Neue Studie: Regelmäßige Teilnahme verbessert Prognose im Erkrankungsfall
Bonn, den 08.04.2016 – Jährlich erkranken mehr als 70.200 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs. Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko. 17.500 Frauen sterben jedes Jahr daran. Dagegen
ist das vor zehn Jahren in Nordrhein-Westfalen eingeführte und inzwischen bundesweit etablierte, digitale Mammographie-Screening eine wirksame Hilfe. Das ist das Fazit einer neuen Studie. Die Screening- Einheit Bonn Rhein Sieg Euskirchen ist einer von 22 Screening-Standorten in Nordrhein-Westfalen.

Erstmals wurde in Deutschland die Zweijahreserkrankungsrate fortgeschrittener Brustkrebsstadien nach Teilnahme am Folgerunden-Screening durch das Epidemiologische Krebsregister NRW analysiert. Demnach zeigt sich unter Folgerunden-Teilnehmerinnen eine signifikant niedrigere 2-Jahres-Neuerkrankungsrate fortgeschrittener Tumorstadien im Vergleich zu Erstteilnehmerinnen – anders ausgedrückt: Große Tumore und/oder Erkrankungen mit Absiedlungen nehmen ab. Die Senkung der Neuerkrankungsrate fortgeschrittener Tumorstadien ist der relevanteste Effektivitäts-Parameter für ein Brustkrebs-Früherkennungsprogramm, bevor der Einfluss auf die Tumor-bedingte Sterblichkeit ausgewertet werden kann.

Die Studie stammt aus dem Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster. „Die Ergebnisse belegen die hohe Qualität des Mammographie-Screenings. Im Unterschied zum grauen Screening sind Qualität und Effektivität messbar“, so dessen Leiter Prof. Dr. Walter Heindel. Günstigere Tumorstadien gehen neben einer verbesserten Prognose auch mit mehr Lebensqualität für die betroffenen Frauen einher. Immer häufiger kann die Brust erhalten und auf eine Chemotherapie verzichtet werden.

Das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster ist eines der fünf Referenzzentren in Deutschland und seit 2005 für das Mammographie-Screening in Nordrhein-Westfalen zuständig. Seine Aufgabe ist u.a. die Koordination, Qualitätssicherung, Evaluation und wissenschaftliche Begleitung des Programms. Vor einem Jahrzehnt gingen die ersten Screening-Einheiten in NRW an den Start und luden damals die ersten Frauen im Rahmen der Regelversorgung zur Früherkennung ein. Seit 2009 ist das Programm in ganz Deutschland umgesetzt. Heute wird das Mammographie-Screening von 95 Screening-Einheiten an rund 400 Standorten angeboten; in NRW gibt es 22 Screening-Einheiten an etwa 85 Standorten. Pro Screeningrunde nahmen in NRW mehr als 1,3 Mio. Frauen teil, das entspricht einer Teilnahmerate von etwa 55 Prozent. In Screening-Folgerunden liegt inzwischen bei etwa 80 Prozent aller betroffenen Frauen kein Lymphknotenbefall mehr vor.

Regelmäßiges Mammographie-Screening senkt das Risiko für fortgeschrittenen Brustkrebs. Das bestätigt eine Studie des Referenzzentrums für Nordrhein-Westfalen in Münster.

08. April 2016